Mystic Warriors
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Mystic Warriors

Was wäre wenn: Der BlutClan über die alten Clans gesiegt hätte? Sich die Clans an einem entfernten Ort neu gebildet hätten? Die Katzen von ihren Ahnen besondere Kräfte verliehen bekommen hätten? DU eine von ihnen wärst?
 
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Heiler: Federwolke ♀

Heilerschüler:

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2. Anführer: Gesucht!

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Heilerschüler:

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Heiler: Sturmwolke ♀

Heilerschüler: Herzpfote ♀


 

 Der ganz normale Wahnsinn

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BeitragThema: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyFr Apr 05, 2013 8:04 am

so, dann stell ich das jetzt auch mal rein Smile
gibts auch hier zu lesen

Prolog

Es klingelt an der Tür. Ich rühre mich nicht. „Joy, mach doch bitte die Tür auf", ruft mein Vater. Meine Muskeln bewegen sich nicht. Schließlich höre ich eilige Schritte, die zur Tür laufen. Mein Vater öffnet sie und begrüßte die Neuankömmlinge. Aber es ist kein Besuch der da erscheint. Es sind meine neuen Mitbewohner. Die neue Freundin meines Vaters und ihr Sohn.

Vor zwei Wochen haben meine sich Eltern getrennt. Total plötzlich und ohne jeglichen Grund. Das dachte ich zumindest, bis Papa mir dann seine neue Freundin vorstellte. Susanne. Bis jetzt habe ich sie erst drei mal gesehen und ich kann sie schon jetzt nicht ausstehen. Sie ist mittelgroß, hat blonde Haare und große blaue Augen, die es meinem Vater wahrscheinlich angetan haben.
Ihren Sohn habe ich noch nie gesehen, aber ehrlich gesagt interessiert er mich auch nicht obwohl Susanne meint er wäre nur ein Jahr älter als ich. Selbst wenn er aussehen würde wie Robert Pattinson, Taylor Lautner oder Jean Baptiste Maunier ich würde ihn nicht kennen lernen wollen. Ich will einfach, dass alles so ist wie früher. Dass meine Mutter wieder bei uns einzieht und ich mich nicht jedes Wochenende entscheiden muss zu wem ich gehen möchte.
Wenigstens diese Entscheidung haben sie mir überlassen. Zum Glück wohnt meine Mutter nicht weit von unserem Haus in einer kleinen drei-Zimmer Wohnung in der auch mein 16- jähriger Bruder lebt.

„Joy, willst du nicht Hallo sagen?“, ruft Papa schon wieder. „Wüsste nicht warum“, knurre ich leise. Aber schließlich stehe ich doch auf und gehe aus meinem Zimmer in den Flur.
Zunächst sehe ich nur Susanne, die mir mit ausgebreiteten Armen entgegen kommt. Aber ich wehre sie ab indem ich ihr meine Hand entgegen strecke. Sie wirft einen kurzen Blick zu meinem Vater und schüttelt meine Hand dann. „Ja, dann ist es jetzt wohl so weit was?“, fragt sie, nur um irgendetwas zu sagen wie es scheint. „Joy, das ist mein Sohn Lukas.“ Sie tritt einen Schritt zu Seite und gibt den Blick auch einen Jungen frei, der eine schwarze Brille, einen grauen Schal und abgetretene blaue Vans trägt.

Ich erstarre auf einmal, denn ich kenne diesen Jungen.


Zuletzt von Jayfeather am Fr Apr 05, 2013 8:14 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyFr Apr 05, 2013 8:11 am

Wow, klingt interessant und auch spannend.
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyMo Apr 08, 2013 8:01 am

so nächstes kap Smile

Alles fing vor etwa einem halben Jahr an. Ich wohne nicht weit von meiner Schule, einem Gymnasium in einer Stadt, deren Name ich an dieser Stelle lieber nicht erwähne. Jeden Morgen fahre ich mit meinem Fahrrad ca. fünf Minuten Richtung Stadt. Meistens benötige ich etwas weniger Zeit, da ich mich beeilen muss um die erste Stunde nicht zu verpassen.
Auf diesem Weg sah ich oft einen Jungen mit einem sehr bunten Rucksack und einer blauen Jacke. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke war dieser Rucksack wahrscheinlich der Grunde, weshalb ich auf ihn aufmerksam wurde.
Ich sah ihn zwar immer nur von hinten, da er aus der gleichen Richtung kam wie ich und auch in die selbe ging, aber irgendwann freute ich mich schon fast an ihm vorbei zu fahren und ihm in Gedanken einen guten Morgen zu wünschen.
Schließlich fragte ich mich auf welche Schule er wohl geht, denn in die Richtung in die er lief gab es eigentlich nur meine, die zu Fuß zu erreichen ist. Allerdings sah ich ihn in den Pausen nie. Weder auf dem Schulhof noch im Schulgebäude.

Eines Tages saß ich mit meiner Freundin Sophie in der zweiten großen Pause auf einer Heizung im Flur des Schulgebäudes. „Du wolltest doch wissen ob dieser Typ auf unsere Schule geht, oder?“, fragte sie und holte das letzte Jahrbuch aus ihrer Tasche.

Jedes Jahr können die Schüler unserer Schule ein solches Jahrbuch kaufen. In ihm kann man Berichte über diverse Austausche, gewonnene Wettbewerbe und besondere Workshops oder Veranstaltungen lesen, die im vergangenen Jahr statt fanden. Außerdem gibt es von jeder Klasse ein Klassenfoto unter dem auch die Namen der Personen stehen. Wenn ich wissen wollte ob der Junge auf meine Schule ging war das also die beste Möglichkeit es herauszufinden.

Wir übersprangen die 5. bis 9 Jahrgänge, denn in unserer Parralelklasse war er definitiv nicht und jünger als wir konnte er seinem Aussehen nach nicht sein.
Das Problem war nur: Ich hatte ihn noch nie von vorn gesehen. Also hoffte ich kaum auf Erfolg.
Als wir jedoch das Bild der Klasse 10 b betrachteten viel mir etwas auf. Ein Junge mit blond-braunen Haaren und Surferboyfrisur trug exakt die gleiche Jacke wie ich sie bei dem Jungen so oft gesehen hatte. Sophie guckte mich gespannt an. „Ist er dabei?“ fragte sie aufgeregt. „Ich glaube schon“, erwiderte ich und zeigte auf ihn.
Sophie schaute sich das Foto näher an. Nach einer Weile zuckte sie die Schultern. „Es hätte schlimmer kommen können. Ich finde er sieht ganz gut aus.“ „Na, wenn du das sagst“, grinste ich sie an. „Mal sehen wie er heißt.“ Sie fuhr mit dem Finger die Namensliste nach. „Ist doch nicht so wichtig. Ich wollte ja nur wissen ob er auf unsere Schule geht“, versuchte ich sie zurück zuhalten. Irgendwie war es mir unangenehm ihm so hinterher zu schnüffeln.
„Wieso denn? Ich dachte du wolltest wissen wer er ist.“ „Ja, schon aber...“ In diesem Moment klingelte es zur nächsten Stunde. Sophie sprang von der Heizung, packte das Jahrbuch ein und verschwand in der Klasse. Langsam ging ich hinterher.

Nach der Schule fuhr ich mit meinem Fahrrad nach Hause. Normalerweise fährt Sophie immer mit mir zusammen, da sie fast den gleichen Weg hat wie ich, aber an dem Tag ging sie noch mit Lea in die Stadt.
Als ich nach Hause kam roch es nach Kartoffelbrei. Ich zog meine Schuhe aus, hing meine Jacke auf und ging in die Küche. Mein Bruder saß schon am Tisch und wartete ungeduldig. Auch meine Eltern waren da. Wir setzten uns hin reichten das Essen rum. „Guten Appetit“, sagte ich und schob mir eine Gabel Kartoffelbrei in den Mund. Er schmeckte mal wieder köstlich wie so ziemlich alles was mein Vater kocht.

Da wir kaum Hausaufgaben auf bekommen hatten, setzte ich mich nach dem Essen als erstes an meinen PC. Seit Weihnachten hatte ich einen eigenen und er war sehr oft in Benutzung. Meiner Mutter nach zu viel. Aber solange ich gute Noten schrieb fand sie es nicht allzu schlimm. Und gute Noten schreibe ich fast immer. Allerdings liegt das eher daran, dass meine Klasse die schlechteste des Jahrgangs ist. So etwas sagen viele, ich weiß, aber bei mir stimmt es wirklich. Am Anfang der 7. Klasse waren wir 31 Schüler. Jetzt, zu Ende des zweiten Halbjahres der neunten Klasse sind es noch 21. Lehrer die uns nicht kennen sagen auf dem Flur zu uns: „Ach, ihr seid die neun d oder?“ „Ja...“ „So so.“ Was das bedeuten soll könnt ihr euch denken.

Wenn ich am PC bin schreibe ich normalerweise in RPGs bei, ich weiß ihr werdet mich für kindisch halten, SchülerVZ. Ich bin nicht so ein Facebook Freak wie die anderen aus meiner Klasse. Bei SVZ habe ich meine Gruppen in denen ich immer schreibe und wenn ich das nicht mache schreibe ich an meinen Geschichten weiter. So wie jetzt gerade. Nur, dass das hier eine wahre Geschichte ist.

Am nächsten Morgen kam ich natürlich nicht darum herum seinen Namen zu erfahren. Bevor ich irgendetwas sagen konnte schoss es aus Sophie heraus. „Lukas !“ Jetzt wusste ich es also.
Zum Glück hörte Sophie nach ein paar Tagen auf mich immer auf ihn anzusprechen. Ich sah ihn zwar immer noch fast jeden Tag und von da an auch manchmal in der Schule, aber ansonsten war nicht viel los.
Bis ich eines Tages in unserer Mediothek (sehr neu, modern und hässlich) einem gut aussehenden Vietnamesen begegnete. „Man, ich liebe Asiaten!“, rutschte es mir raus und von da an hatte ich keine Ruhe mehr. Sophie konnte einfach nicht aufhören zu recherchieren. Ich glaube später sollte sie mal Privatdetektiv werden.
Nach ein paar Tagen wusste ich also wie er hieß, in welche Klasse er ging und dass er neu an der Schule war. Er ging in die gleiche Klasse wie Lukas und hieß Minh.

Naja so wurden wir oder eher gesagt Sophie auch wieder auf Lukas aufmerksam, da die beiden nach ihren Facebookprofilen nach ziemlich gut befreundet waren. Jedes Mal wenn wir einem von beiden begegneten grinsten wir uns vielsagend an und versuchten nicht zu auffällig auszusehen.

An dieser Stelle wären wir dann wieder beim heutigen Tag. Denn der Junge, der im Flur meines so vertrauten Hauses steht ist kein geringerer als Lukas .
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyMi Apr 10, 2013 4:19 am

Oh cool ^^ Darf ich das nächste Kapitel lesen?
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyMi Apr 10, 2013 5:42 am

klar Smile


Ich mache den Mund auf, aber ich kriege keinen Ton heraus. Schließlich schüttel ich den Kopf, eile in mein Zimmer und verschließe die Tür fest hinter mir. Ich lehne mich gegen sie und lasse mich langsam auf den Boden sinken. Das kann nicht sein! Ich bilde mir das nur ein! Das ist das einzige was ich denken kann. Im Flur höre die Stimme meines Vaters, der anscheinend versucht mein Verhalten irgendwie zu entschuldigen. Er tut mir fast etwas leid. Aber im Moment ist das unwichtig.
Das größte Problem ist mein neuer Mitbewohner. Ich raffe mich auf und setzte mich auf das Sofa, dass in meinem Zimmer steht. Dort schließe ich die Augen und versuche zu vergessen was gerade passiert ist.

Aber früher oder später muss jeder erwachen. Um 9 Uhr Abends halte ich es vor Hunger nicht mehr aus. Vorsichtig mache ich meine Tür meines Zimmers auf und husche in die Küche. Dort mache ich so leise wie möglich den Kühlschrank auf und werfe einen schnellen Blick hinein. Der Anblick überrascht mich. Seitdem meine Mutter nicht mehr hier wohnt ist der Kühlschrank normalerweise relativ leer, aber jetzt platzt er fast vor lauter Wurst, Käse, Quark und auch so unnötiger Dinge wie Diätjogurt. Da mich nichts von den Sachen wirklich anspricht, schneide ich mir zwei Brotscheiben ab und belege sie mit Bananenscheiben.

Gerade als ich mich wieder aus der Küche schleichen will, höre ich das Quietschen einer Tür. Ich erstarre. Ich höre Schritte, die sich auf mich zubewegen und bevor ich auch nur auf irgendeine Weise reagieren kann, geht die Küchentür auf und ich stehe Lukas gegenüber. „Hi“, sagt er. Ich gehe ein paar Schritte rückwärts. Verzweifelt sehe ich mich nach einem Fluchtweg um. Ich sollte es besser wissen schließlich wohne ich hier schon seit meiner Geburt. Der einzige Weg aus der Küche ist der den Lukas gerade versperrt. Ich möchte ihm nicht zu nahe kommen, aber ich muss so schnell wie möglich weg von hier. Also quetsche ich mich an ihm vorbei und flüchte in mein Zimmer.
Dort esse ich mein Brot und versuche mich abzulenken indem ich mir alte Victorious Folgen ansehe.Doch dieser Typ geht mir einfach nicht aus dem Kopf.
Wenn Sophie und Lea das mitbekommen...Ich denke lieber nicht zu Ende.

Ein Knall lässt mich hochfahren. Verwirrt blicke ich mich um bis ich feststelle, dass es mein Kopf war, der auf den Schreibtisch gefallen ist. Anscheinend bin ich einfach eingeschlafen. Ich schalte den PC aus, ziehe mich um und lege mich in Bett. Wider Erwarten schlafe ich sofort ein.

Ein nervtötendes Klingen reißt mich aus dem Schlaf. Mit noch halb geschlossenen Augen richte ich mich auf und schalte meinen Wecker aus. Viertel vor sieben... 15 Minuten habe ich noch. Ich will mich schon wieder hinlegen als mir etwas einfällt. Ich muss so schnell wie möglich fertig sein und zur Schule fahren. Nicht, dass wir auch noch zusammen losgehen! Alarmiert rappel ich mich auf und stürze beinahe die Treppe meines Hochbettes hinunter. So schnell wie nur möglich ziehe ich mich an und putze mir die Zähne. Auf frühstücken verzichte ich ausnahmsweise. Gerade noch so schaffe ich es in meinem Zimmer zu verschwinden, bevor Lukas das Badezimmer für sich beansprucht. Schnell hole ich mir meine Schulbrote und zieh mir die Schuhe an. Noch ein kurzes „Tschüss“ und weg bin ich. Und das in Rekordzeit!

Auf dem Weg zur Schule fällt mir etwas ein: Was wenn die anderen fragen, warum ich heute so pünktlich bin?
Ihr müsst wissen normalerweise komme ich immer ziemlich spät. Nicht zu spät aber auf die Minute genau.
Bis ich mein Fahrrad abgeschlossen habe ist mir immer noch nichts eingefallen, aber das ist mir jetzt auch egal. Ich betrete die Schule durch den Hintereingang und laufe in den ersten Stock zu meinem Klassenraum. Dort sitzen schon die ersten Schüler. Ich begrüße sie und setze mich dann auf den Boden, wo ich an mich an die Wand lehne. Ich fühle mich total ausgelaugt und fertig. Ich hatte nur wenig Schlaf und der war auch noch mit Albträumen durchsetzt.

Heute Nacht kam eine neue Person in meinen Träumen vor: Lukas. Schon wenn ich an diesen Namen denke wird mir ganz schlecht.

„Joy!!“ Hannas Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. „Hey“, ich stehe auf und umarme sie. Bitte lass sie nicht merken, dass ich überpünktlich bin. Hinter ihr kommt auch Leonie, die ich ebenfalls umarme.

Mit der Zeit kommt auch der Rest meiner Klasse an. Als Marie und Sophie kommen fängt mein Herz an zu klopfen. Seh ich irgendwie anders aus als sonst? Merkt man mir an, dass ich einen der schlimmsten Tage meines Lebens hinter mir hatte?
„Hey, du bist ja schon so früh da“, begrüßt mich Sopie. „Ja... bin irgendwie früher aufgewacht...“
„Ach so.“
Zum Glück kommt Herr Lisch heute ausnahmsweise mal pünktlich und so hatte keiner mehr die Gelegenheit mich auf irgendetwas anzusprechen.

Sobald ich auf meinem Platz sitze schalte ich auf Durchzug. Normalerweise passe ich recht gut auf, aber heute habe ich dazu keinen Nerv. Auch den Rest des Unterricht verschlafe ich größtenteils.


Als die letzte Stunde vorbei ist packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich von meinen Freunden außer von Sophie, da wir ja den gleichen Weg haben.
Sobald ich das Schulgebäude verlassen habe atme ich tief durch und inhaliere die warme Sommerluft. „War´s heute so stressig?“ „Hmm? Achso, ne. Bin nur müde“, antworte ich. Dann schließe ich mein Fahrrad ab und schiebe es neben Sophie her, die heute ungewöhnlich schnell geht.

Nach kurzer Zeit entdecke ich auch den Grund dafür. Etwa 50 Meter vor uns läuft Lukas. Auch das noch, denke ich. Ich versuche sie abzulenken, indem ich mich auf eine Parkbank setze, die am Wegrand steht doch sie ist wie ein Bluthund, der eine Spur aufgenommen hat. „Komm, ich muss heute schnell nach Hause...meine Mutter wartet mit dem Essen auf mich.“ „Ist klar“, murmel ich. Ihre Mutter arbeitet nämlich als Tagesmutter, weswegen sie Mittags keine Zeit hat um für sie zu kochen. Trotzdem stehe ich auf und gehe weiter. Auch während wir den Narniaweg entlanggehen, wir nennen ihn so, weil er an „Der König von Narnia“ erinnert, schaffe ich es nicht sie auf andere Gedanken zu bringen. Also kommt es wie es kommen muss.

Wir nähern uns der kleinen Kreuzung, an der Lukas normalerweise abbiegt. Nur heute nicht. Zu meiner Wohnung, ich meine unserer Wohnung geht es nämlich noch ein Stück weiter geradeaus.
„Hä?? Wo geht der denn lang?“, kommt es natürlich sofort von Sophie. „Keine Ahnung...Viellicht ist er so dumm, dass er vergessen hat wo er wohnt“, schlage ich vor und ernte dafür einen halb amüsierten, halb grimmigen Blick. „Oder er geht einfach zu einem Freund oder zu einem Arzt oder so“, füge ich hinzu. „Naja, wir können ihm ja einfach hinterherlaufen.“ Oh nein!!! „Schon mal was von Privatsphäre gehört?“
„Dann halt nicht. Ich guck mir nachher einfach sein Facebook Profil an...“ „Du bist echt krank“, sage ich kopfschüttelnd und denke „Wenn du wüsstest“ „Ich muss dann auch nach Hause.“ Ich umarme sie und wir machen unseren Panem Gruß. Dazu berühren wir mit den mittleren drei Fingern der linken Hand unseren Mund und „klatschen“ uns dann damit ab (Wer die Tribute von Panem kennt ist klar im Vorteil Very Happy ) Danach mache ich mich auf den Weg.

Zu Hause angekommen erwartet mich das schlimmste Mittagessen meines Lebens.
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyMo Apr 15, 2013 6:30 am

Als ich die Wohnung betrete schlägt mir der Geruch von gebratenem Fleisch entgegen. Ich rümpfe die Nase, ziehe mir die Schuhe aus und gehe in die Küche. Dort setze ich mich an den bereits gedeckten Tisch.

„Hallo Joy“, begrüßt Susanne mich überschwänglich. „Hi.“ „Na dann können wir ja anfangen. Lukas! Essen ist fertig!“ Kurze Zeit später kommt er in die Küche geschlurft. „Was gibt´s denn?“, fragt er, nachdem er sich auf den Platz gegenüber von mir gesetzt hat. „Bratkartoffeln“, antwortet Susanne und beginnt meinen Teller damit zu beladen. „Kommt Papa nicht?“, will ich wissen. „Nein, er muss heute länger arbeiten.“ Scheiße, denke ich, wie soll ich das aushalten?

Während ich anfange in meinem Essen herum zu stochern fängt Lukas´ Mutter an irgendetwas zu erzählen. Plötzlich unterbreche ich sie. „Ist da Fleisch drin??“ „Was? Äh, ja. Warum?“ „Ich bin Vegetarier!“ „Oh, das tut mir leid ich...ich kann dir schnell eine Suppe machen oder...“, fängt sie an zu stottern. „Ne, lass mal“, sage ich und hole mir das Nutella Glas und ein Toast. „Aber Fisch isst du oder?“, fragt Lukas aufeinmal. „Nein, sonst wäre ich ein Pescetarier“, klugscheißere ich. Ich sehe Lukas an, dass er das Wort nicht kennt, aber ich habe keine Lust ihm das zu erklären.

Als ich denke, es fast geschafft zu haben unterbricht Lukas die Stille. „Bist du eigentlich mit Lea in einer Klasse?“ NEEIIN!!! „Ähm...ja, wieso?“ „Ach nur so...wegen dieser Telefon- geschichte.“ „Achso“, murmel ich.

Sophie und Lea hatten in ihrem Stalker-Wahn einmal Lukas und Minh angerufen (Woher hatten sie die Nummern??) und sich für jemand anderen ausgegeben. Auf die Frage, woher sie die Handynummern hatten, antworteten sie mit „Lea, Klasse 9d.“ Es gibt echt schlaue Menschen auf dieser Welt... Als die beiden Jungs dann in der Schule zu unserer Klasse kamen und Lea danach gefragt haben hat sie natürlich alles abgestritten.

„Weißt du da was drüber?“ „Ne, nur das zwei Mädchen bei dir angerufen haben und meinten sie hätten die Nummer von Lea...“ „Achso.“ Wow, ein erstes Gespräch zwischen mir und meinem Stiefbruder...

Nach dem Essen stehe ich auf und gehe in mein Zimmer.


Nach einigen ereignislosen Tagen, in denen ich Lukas so gut wie möglich aus dem Weg ging, steht heute das Sommerfest bevor, dass unsere Schule jedes Jahr kurz vor den Sommerferien veranstaltet. Ich habe absolut keine Lust hinzugehen, aber mir bleibt nichts anderes übrig, weil meine Klasse am Süßigkeitenstand mithelfen muss. Natürlich wollen Papa und Susanne mitkommen, deswegen kann es nur schlimm werden.

Pünktlich um 18 Uhr schließe ich mein Fahrrad an der Schule ab. Danach mache ich mich auf die Suche nach Lea und Sophie. Nach kurzer Zeit finde ich sie. Nachdem wir uns ein Stück Kuchen gekauft haben muss ich schon zu unserem Stand und bunte Tüten und Zuckerwatte verkaufen. Da der Stand gleich am Haupteingang ist verpasse ich die Ankunft meines Vaters und seiner Freundin natürlich nicht. Zum Glück sagen sie nur kurz Hallo und setzen sich dann mit Getränk und Kuchen an einen Tische, die auf dem Schulhof stehen.

Jazz, die mit mir die Zuckerwatte verkauft guckt mich von der Seite an. „War das Freundin deines Vaters?“ Ich nicke nur, weil ich keine Lust habe über das Thema zu reden. Glücklicherweise verstehen wir uns meistens ohne Worte, sodass sie nicht weiter nachfragte.

Kurz vor Ende unserer Schicht kommen auf einmal Sophie und Lea angerannt und ziehen mich in eine ruhige Ecke. „Oh mein Gott!!!!!“, platzt es aus Sophie raus. „Was ist los??“, will ich wissen. Schlumpf (ein „Codename“ für Lukas) war gerade am Tisch wo dein Vater sitzt und er hat ihm dann Geld gegeben!.“ „Hä? Wer hat wem Geld gegeben?“ „Na dein Vater Lukas!“ Na, toll. „Warum hat er das gemacht?“ Ich zögere. Aber früher oder später muss es ja raus kommen. Warum dann nicht jetzt? „Lukas Mutter ist die neue Freundin meines...“ Bevor ich den Satz zu Ende bringen kann unterbrechen die beiden mit einem ohrenbetäubenden Quietschen. „Oh mein Gott wirklich?? Das ist ja geil!“

Weil meine Schichte am Süßigkeitenstand vorbei ist habe ich keine Ausrede um mich vor meinen Freunden in Sicherheit zu bringen. Nach gefühlten 2 Minuten schien die Klasse davon erfahren zu haben. Ich war von einem Menschenknäuel umgeben und wurde mit Fragen bombardiert.
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyMi Apr 24, 2013 4:31 am

Die meistens Leute kann ich durch Schweigen schnell abwimmeln. Zum Schluss bleiben nur meine Freunde übrig. Erwartungsvoll sitzen Jazz, Lea, Sophie, Hanna, Leonie und Sarah um mich herum. „ Also was ist genau passiert“, fragte Hanna, die anscheinend noch nicht ganz versteht worum es geht. Sofort fangen Lea und Sophie an durcheinander zu reden, bis Jazz sie unterbricht. „Ich denke am Besten erzählt Joy das selbst, ihr wisst es ja selber nicht.“ Beleidigt schweigen die beiden und es liegt nun bei mir zu reden. Soll ich das wirklich machen? Ich werde danach keine ruhige Minute mehr haben. Andererseits hatte ich schon angefangen und konnte es genauso gut ganz erzählen.

„ Wie ihr wisst ist vor einer Woche Papas neue Freundin bei uns eingezogen“ Sophie und Lea nicken eifrig während die anderen ruhig zuhören. „Naja... und da sie die Mutter von Lukas ist...wohnt er jetzt auch bei uns.“ Kaum höre ich auf zu sprechen fangen die anderen an ihre Meinung zu Lukas und der Gesamtsituation zu äußern, doch ich höre nicht richtig zu weil mir nur eine Frage durch den Kopf geistert. Werden sie jemals wieder normal mit mir umgehen? Die sechs haben sich inzwischen in zwei Gruppen aufgeteilt. Auf der einen Seite Lea und Sophie, die es natürlich total super finden und auf der anderen Hanna, Leonie, Jazz und Sarah, die mich eher bemitleiden. „Oh Gott, jetzt musst du mit so einem Assi zusammen wohnen“, kommt es von Hanna, die früher in seine Klasse ging und ihn deswegen etwas kannte. „Er ist kein Assi!“, erwidert Lea heftig und fängt damit eine neue Diskussion an. Jazz ist die einzige, die sich enthält und mich nur fragt : „Wie geht’s dir?“
Eine gute Frage. Wie geht es mir? Ich habe mich noch nicht mit der Situation abgefunden, aber das ist doch verständlich. Wer mit dem neuen Lebenspartner seines Elternteils zusammenlebt, versteht das. Auch dass ich meinen Stiefbruder kannte war nicht so toll, aber am schlimmsten war, dass es tagelang DAS Thema Nummer eins sein würde. Ich zucke mit den Schultern. „Ganz Ok.“

Die darauffolgenden Tage sind die Hölle. In der Schule werde ich entweder die ganze Zeit auf meine Situation angesprochen (von Sophie und Lea) oder das Thema wird krampfhaft vermieden (der Rest). Das ich mal diejenige mit Problemen werde hätte wohl niemand gedacht. Sonst waren es immer die anderen gewesen, bei denen etwas schief ging und ich hatte mich natürlich immer zum zuhören angeboten. Jetzt weiß ich, wie es ist über eine Sache einfach nicht reden zu wollen.

Auch zu hause habe ich wenig Ruhe. Ich versuche soweit wie möglich, nicht aus meinem Zimmer zu gehen, weil Lukas anfängt Freunde mitzubringen und ich echt keine Lust habe sie zu sehen.
Doch wenn man in einer Wohnung lebt, lässt sich ein Treffen auf die Dauer nicht vermeiden. Bei Mittagessen, Morgens beim Frühstücken oder bei kurzen Gängen in die Küche begegnet man sich halt ab und zu.

Ich weiß nicht, was Lukas von mir hält. Es muss komisch für ihn sein, dass ich ihm so offensichtlich aus dem Weg gehe, schließlich weiß er nicht, dass ich ihn „kenne“. Wahrscheinlich denkt er, dass ich ihn nicht mag, weil seine Mutter nie neue Freundin meines Vaters ist, doch dafür mache ich ihn nicht verantwortlich. Schließlich kann er nichts für das, was seine Mutter tut. Zu ihr ist mein Verhältnis noch schlechter, als zu ihrem Sohn. Ich ignoriere sie einfach. Wenn sie den Versuch startet mit mir zu reden, zucke ich höchstens mit den schultern und verkrieche mich wieder in meinem Zimmer. Daran, wie mein Vater mit der Situation umgeht, denke ich kaum.

Doch nach eineinhalb Wochen scheint er genug zu haben. Es klopft an meiner Tür und er kommt rein ohne auf eine Antwort zu warten. „Joy?“ „Ja, was ist?“ Er schließt die Tür wieder und setzt sich auf mein Sofa. „Ich muss mit dir reden.“ Ich dachte schon, dass dieses Gespräch früher oder später kommen musste. „Warum?“, frage ich trotzdem. „Ich möchte, dass du netter zu Susanne und Lukas bist. Sie wohnen jetzt hier und es wäre doch für alle schöner, wenn jeder gut mit dem anderen umgeht.“ „Ach ja? Wenn du gut mit uns umgegangen wärst, dann würde Mama noch hier wohnen und alles wäre so wie früher.“ „Joy, ich weiß, dass es nicht in Ordnung von mir war euch nicht darauf vorzubereiten. Aber ich kann nichts dafür, was ich fühle. Man kann sich nicht aussuchen, wen man liebt.“ Ich antworte ihm nicht. Auch wenn er nichts dafür kann, hätte er doch wenigstens versuchen können es weiter mit Mama zu probieren und uns nicht einfach das Ende unserer Familie vor die Füße zu werfen.
Manchmal frage ich mich, warum ich eigentlich noch hier wohne. Ich glaube ich habe die alberne Vorstellung hier besser aufpassen zu können, dass nicht noch schlimmere Sachen passieren und vielleicht würde er ja durch mich wieder zu Mama zurückfinden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.

Als Papa aus dem Zimmer geht und die Tür hinter sich schließt denke ich über seine Worte nach. Er hat Recht. Es kann so nicht weitergehen. In Zukunft werde ich versuchen Lukas und seine Mutter nicht mehr zu ignorieren. Das muss ja nicht heißen, dass wir eine Familie werden, denn das werden wir definitiv nicht!
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyFr Mai 10, 2013 1:19 am

Noch ein Tag, dann sind endlich Sommerferien! Ich sitze in meinem Zimmer und bin gerade dabei, meinen Computer auszuschalten, als meine Tür aufgeht und Lukas reinkommt. Ich atme tief durch. Gestern habe ich mir vorgenommen netter zu sein. Also freundlich lächeln! „Hey“, sage ich. „Hi. Mein PC ist gerade abgestürzt. Können wir vielleicht kurz an deinen und nach einer Busverbindung gucken?“ Wir?? „Ja, klar“, sage ich und gehe wieder ins Internet. Dann stehe ich auf um Lukas Platz zu machen. Erst jetzt sehe ich, wer hinter ihm steht. Oh Gott... Minh lächelt mir zu und ich murmel ein leises „Hey“ bevor ich mich auf mein Sofa setzte, mir das nächst beste Buch nehme und so tue als würde ich lesen. Bloß nicht rot werden! Wenn die Beiden wüssten, wie viel ich über sie weiß...

Der letzte Schultag hat begonnen. Die beiden ersten Stunde haben wir mit frühstücken und Film gucken verbracht. Jetzt werden die Zeugnisse ausgeteilt. Wie immer besteht meins größtenteils aus Zweien und ein paar Einsen und Dreien. Kaum hat jeder sein Zeugnis wird alles eingepackt und meine Mitschüler stürmen aus dem Klassenraum. Ich beeile mich nicht so, worauf sollte ich mich auch freuen? Sechs Wochen lang 24 Stunden am Tag mit einem Vollidioten verbringen. Als ich fertig bin ist der Großteil meiner Klassenkameraden schon weg. Nur Sarah und Jazz sind noch da.
„ Schöne Ferien!“ Ich umarme sie und gehe dann zu meinem Fahrrad. Auf Sophie muss ich heute nicht warten, weil sie sofort in den Park gegangen ist um mit dem Rest der Stadt den Ferienanfang zu feiern. Mir ist das eigentlich ganz Recht, denn so habe ich meine Ruhe.

Zu Hause bin ich alleine. Mein Vater und Susanne müssen noch arbeiten und Lukas ist wahrscheinlich auch im Park. Endlich habe ich die Wohnung mal für mich und muss mich nicht in meinem Zimmer verschanzen. Nachdem ich mir Nudeln mit schön viel Pesto gemacht habe setze ich mich ins Wohnzimmer und genieße die Stille. Die Sonne scheint aufs Sofa und ich sitze einfach nur da und döse vor mich hin. Das ist der Beste Tag seit Langem. Einfach nur in der Sonne sitzen und träumen. Zwischendurch stehe ich auf und hole mir ein Buch und etwas zu Trinken.

Ein schrilles Klingeln reißt mich aus meinem Traum. Ich bin wohl echt eingeschlafen. Verärgert über die Störung stehe ich auf und gehe an die Tür. Als ich sie öffne bleibt mir fast das Herz stehen.
Denn vor mir stehen Minh und Lukas bzw. Minh steht und hält Lukas fest, damit dieser nicht umkippt. Minh lächelt mich an und fragt ob er reinkommen kann, als ich die Beiden einfach nur anstarre. „Ja, klar“ Schnell trete ich zur Seite und lasse sie herein. „Was ist denn passiert?“, will ich wissen. „Ach, er hat nur ein bisschen viel getrunken.“, antwortet Minh und legt Lukas auf dessen Bett ab. „Kannst du vielleicht ein Glas Wasser holen?“ Ich nicke und gehe in die Küche. Wenn Susanne das mitbekommt! Ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber ich weiß, dass sie sehr streng ist was Alkohol angeht.

Als ich mit dem Wasserglas in der Hand in Lukas Zimmer komme ist Minh gerade dabei ihn davon zu überzeugen im Bett zu bleiben. „Hier“, sage ich und halte ihm das Glas hin. „Super, danke.“ Er gibt das Glas an Lukas weiter und redet auf ihn ein, damit er etwas trinkt. Da er in seinem Zustand kaum Widerstand leisten kann nimmt er das Glas schließlich an und trinkt ein paar Schlucke, allerdings landet nicht das gesamte Wasser in seinem Mund. Ich habe absolut keine Erfahrung, was man bei Betrunken machen sollte um ihnen zu helfen. Zum Glück ist Minh da. Dieser hat Lukas inzwischen dazu gebracht liegen zu bleiben und macht nun das Rollo runter, damit es nicht so hell im Zimmer ist.

„Danke, dass du ihn hergebracht hast“, sage ich zu Minh, nachdem wir die Zimmertür hinter uns geschlossen haben. „Kein Problem. Ich geh dann auch mal wieder. Tschüss.“ „Tschüss“, sage ich und mach die Tür hinter ihm zu. So weit ich es beurteilen kann wird Lukas heute Abend auf keinen Fall in der Lage sein Essen zu gehen. Und genau das hatten Papa und Susanne für heute geplant.
Aber das ist nicht mein Problem. Wenn er sich unbedingt betrinken muss, dann muss er auch damit rechnen Ärger zu bekommen.
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptySa Mai 11, 2013 4:08 am

Ui *-* Schreib weiter :3 Ich find die Geschichte toll *-* Eine Frage: ist Joy ein Junge oder ein Mädchen? o: xD
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptySa Mai 11, 2013 6:33 am

ein mädchen Very Happy
danke Smile
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptySo Mai 12, 2013 4:07 am

Höhö okay dann habe ich eine Vermutung :3 Wer meine Vermutung nicht lesen will sollte den folgenden Spoiler NICHT öffnen...
Spoiler:

Höhö :3

LG,
Blutseele

P.S: ich freu mich wenn es weitergeht :3
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptySo Mai 12, 2013 7:33 am

du wirst es sehen Very Happy
wenn ich die geschichte fertig bekomme Very Happy wenn nicht sage ich es dir ;D
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyDo Mai 23, 2013 1:18 am

so hier ist das nächste kapitel Smile

Ich liege auf meinem Sofa und höre wie die Tür aufgeht. „Hallo!“, ruft Susanne fröhlich. Gleich bist du nicht mehr so happy, denke ich mir nur und antworte nicht. Dann höre ich Schritte und wie die Tür zu Lukas Tür aufgemacht wird. „Lukas??“, ruft sie besorgt. Sag ich doch. Ich beschließe, dass mich dieser Streit nichts angeht und setzte mir meine Kopfhörer auf. Doch das bringt nicht viel, weil Susanne nach ungefähr 5 Minuten in mein Zimmer gestürmt kommt. „Maren, weißt du was Lukas gemacht hat?“ Ihre Stimme klingt panisch. Fast tut sie mir Leid aber ich kann schließlich nichts für ihren Sohn. Langsam setzte ich die Kopfhörer ab und sehe sie an. „Was glaubst du denn? Nach einem gemütlichen Kegeltreffen sieht´s nicht aus.“ Verstört sieht Lukas Mutter mich an. „Getrunken was denn sonst?“ Erlöse ich sie endlich. Naja mehr oder weniger, denn jetzt dreht sie erst Recht auf. Anscheinend kann sie sich nicht ganz zwischen Sorge und Ärger entscheiden, denn sie sieht erst sehr bestürzt und dann sauer aus. „Und was hat er getrunken? Und mit wem?“ „Woher soll ich das wissen?“, sage ich und setzte meine Kopfhörer wieder auf. Minh erwähne ich lieber nicht. Einen Moment lang schaut Susanne mich noch mit aufgerissenen Augen an, dann läuft sie wieder aus meinem Zimmer.

Die nächsten Minuten sind mit Susannes nerviger, hoher Stimme gefüllt, die ich sogar durch meine Musik höre. Schließlich stehe ich auf und gehe in den Garten um meine Ruhe zu haben. Als ich die Tür öffne schlägt mir die warme Sommerluft entgegen. Es ist ein wunderschöner Tag, es riecht nach Sonnencreme und es ist abgesehen von gelegentlichen Schritten auf dem Bürgersteig vollkommen still. Mit einem Seufzer setze ich mich auf einen Liegestuhl und schließe die Augen.

„Joy!“ Ich schrecke hoch und bemerke, dass die Sonne schon so weit gewandert ist, dass ich im Schatten des Kirschbaumes sitze. Ich muss wohl eingeschlafen sein. „Joy!“ Mein Vater steht am Fenster und sieht zu mir runter. „Joy, komm bitte rein!“ Genervt stehe ich auf. Ich kann mir schon denken worüber wir gleich reden werden.

„Was weißt du darüber, wo und vor allem mit wem Lukas sich so betrunken hat?“
Ich komme mir vor wie in einem Verhör, als mein Vater mir diese Frage stellt. Er sitzt neben Susanne am Küchentisch während ich mir ein Glas Wasser nehme und mich ihnen dann gegenüber setze. „Woher soll ich das wissen?“
„Hast du vielleicht mitbekommen, ob ihn jemand nach Hause gebracht hat?“
„Nein.“ Wenn ich ihnen einen Namen sagen würde, dann würden sie mit größter Sicherheit sofort die Telefonnummer dieser Person herausfinden und sich mit deren Eltern in Verbindung setzen. Und Minh kann bestimmt nichts dafür, dass Lukas zu viel getrunken hat. „Heute war Schools Out. Was erwartet ihr? Dass nur Cola und Kindersekt getrunken wird?“ „Joy, hör auf so zickig zu sein. Wir haben dich nur gefragt ob du etwas weißt.“ „Ja und ich habe schon vorhin gesagt, dass das nicht der Fall ist.“ Wütend renne in mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu.
Lasst mich doch einfach in Ruhe mit diesem Lukas-Susanne-Scheiß.

Am nächsten Morgen werde ich durch das leise Trommeln von Regentropfen gegen mein Fenster geweckt. Der Himmel ist passend zu meiner Stimmung mit dunklen Wolken bedeckt. Ich habe nicht gut geschlafen, was weniger vom nächtlichen Gewitter sondern eher von den wirren Träumen über meinen Vater herrührt. Ein Blick auf den Wecker verrät mir, dass es halb neun ist. In der Küche höre ich den Wasserkocher und das Klappern von Geschirr. Minutenlang frage ich mich ob ich aufstehen oder liegen bleiben soll. Einerseits habe ich keine Lust schon wieder Susanne sehen zu müssen, aber andererseits konnte ich nicht wieder einschlafen und mein Verhalten gestern Abend war etwas übertrieben gewesen, vielleicht sollte ich mich entschuldigen.

Doch als ich die Küche betrete, verwerfe ich diesen Gedanken sofort wieder. Susanne umarmt gerade meinen Vater und deckt dann weiter den Frühstückstisch. Ich habe das Gefühl mich übergeben zu müssen. Lass die Finger von meinem Vater! Alle meine Pläne, mich mit ihr zu versöhnen sind auf der Stelle vergessen.
„Guten Morgen Joy“, begrüßen die beiden mich fröhlich. Offensichtlich haben sie die gestrige Krise gut überstanden. Ohne ein Antwort setze ich mich an meinen Platz und fange an Müsli zu essen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie mein Vater mir einen wütenden Blick zuwirft, doch ich ignoriere ihn. Susanne, die nichts bemerkt zu haben scheint, fängt wieder an zu reden. „Wir wollten ja eigentlich gestern essen gehen. Das hat ja nicht geklappt... Deswegen haben wir das auf heute verschoben.“ Mein Löffel bleibt auf dem Weg zu meinem Mund in der Luft hängen. Ich hatte gehofft, sie hätten es vergessen. Mit einem Platschen fällt der Löffel wieder ins Schälchen. „Joy!“ Mein Vater machte seinem Ärger Luft. „Du wirst ja wohl einen Abend opfern können um mit deiner Familie essen zu gehen.“ Ich starre ihn mit zu Schlitzen verengten Augen an. „Das hier ist nicht meine Familie“, fauche ich ihn an und flüchte in mein Zimmer.


Zuletzt von Jayfeather am Fr Mai 24, 2013 1:06 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : uuups :D)
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyDo Mai 23, 2013 3:46 am

Da fehlt was xD
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BeitragThema: Re: Der ganz normale Wahnsinn   Der ganz normale Wahnsinn EmptyDi Jun 18, 2013 1:08 am

so mal wieder was von mir Very Happy


Schweigend starre ich auf das Glas in meinen Händen und beobachte, wie die kleinen Gasbläschen sich ihren Weg durch die dunkle Flüssigkeit an die Oberfläche bahnen. Ein Teller mit dampfender Spinatlasagne wird vor mir abgestellt doch ich höre die Stimme die zu der Hand gehört nur verschwommen. Meine ganze Konzentration ist auf die kleinen Bläschen gerichtet. Wie tapfer sie sind, kämpfen sich aus den tiefsten Tiefen bis sie endlich ihr Ziel erreichen und in die Freiheit entfliehen können.
Durch irgendetwas wird meine Konzentration gestört und ich hebe den Kopf. Papa und Susanne , die mir gegenüber sitzen, schauen mich erwartungsvoll an. Da ich nicht weiß, was von mir erwartet wird und es mir auch reichlich egal ist, nehme ich meine Gabel und fange an zu essen, obwohl ich keinerlei Hunger verspüre.

Als ich irgendwann noch einmal hochschaue habe ich das Gefühl, ein Dejà-vu zu haben. Susanne lacht mit zurückgelegtem Kopf, ihre langen blonden Haare fallen in leichten Wellen über ihre Schultern. Mein Vater sieht sie mit strahlenden Augen an und hält sich ebenfalls lachend die Hand vor den Mund. Über ihnen an der Wand des Restaurants steht in verschnörkelter Schrift Aurora.
Das war IHR Lieblingsrestaurant. Mir steigen Tränen in die Augen und ich schiebe meinen Stuhl schwungvoll zurück. Ein paar Sekunden später verschwinde ich in der Frauentoilette. Ich schließe mich in einer Kabine ein und setze mich dort auf den Klodeckel. Meine Hände zittern und die Tränen sind kurz davor, sich ihren Weg über mein Gesicht zu bahnen doch ich trockne mir schnell die Augen. Ich möchte nicht weinen. Nicht jetzt.

Kurze Zeit später verlasse ich die Toilette wieder und setze mich zurück an meinen Platz.Ich unterdrücke ein Schniefen und tu so, als wäre nichts passiert. Ich fühle die fragenden Blicke der anderen auf mir, doch ich beschränke meinen Blickwinkel auf meine Lasagne und das Cola Glas neben ihr.

An den Rest des Abends habe ich kaum Erinnerungen. Ich blendete einfach alles um mich herum aus. Auf dem Rückweg laufe ich ein Stück vor den anderen und gehe zu Hause sofort ins Bett.
Dort lasse ich den Tränen freien Lauf. Lautlos strömen sie über mein Gesicht und hinterlassen salzige Spuren auf meiner Haut. Ich kugel mich unter meiner Bettdecke zusammen und versuche einzuschlafen doch die Gedanken in meinem Kopf wollen nicht zur Ruhe kommen. Die ganze Zeit muss ich daran denken, wie ich oft mit meinen Eltern und meinem Bruder in diese Restaurant gegangen bin. Wie glücklich wir waren. Bis zu dem Tag als ich meine Mutter weinend im Wohnzimmer fand und sie mir erzählte, dass sie ausziehen werde, weil mein Vater sich von ihr getrennt habe.

Ich weiß noch, wie ich sie eine minutenlang fassungslos angestarrt habe. Ich konnte nicht glauben, was sie mir da sagte. Dann nahm ich sie in den Arm im Versuch sie zu trösten, auch wenn mir das nicht wirklich gelang. Erst als mein Vater mit mir redete und die Sache erklärte konnte ich es wirklich glauben. Er sagte es mir nicht persönlich, sondern am Telefon. Als er alles gesagt hatte, legte ich mit zitternden Händen auf. Stumm saß ich auf meinem Sofa, bis ich aufsprang und wütend alle möglichen Bücher und Zettel von meinem Schreibtisch warf. Irgendwann brach ich auf dem Boden zusammen und schluchzte in meinen Pullover.
Trotzdem wohnte ich weiter in der Wohnung meines Vaters. Einerseits mochte ich mein Zimmer und die Hunde unserer Nachbarn waren fast wie meine eigenen und außerdem dachte ich, dass meine Eltern durch mich in Kontakt bleiben müssten und sie vielleicht doch irgendwann wieder zusammenkommen würde. Ich sollte diese Hoffnung aufgeben doch ein kleiner Teil meines Gehirns will es einfach nicht wahr haben und klammert sich immer noch an diesen Gedanken.

Ich weiß nicht, wann ich am nächsten Tag aufgewacht bin,weil ich stundenlang regungslos im Bett liegen bleibe. Als ich schließlich doch aufstehe ist es schon fast halb drei und mein Vater will gerade aus zur Arbeit gehen. Doch als er mich sieht hält er inne.

„Joy, was war das gestern Abend? Du hast die ganze Zeit nur dagesessen und deutlich gezeigt, was du von uns hältst. Findest du das fair?“ Er ist richtig wütend. Seine Augen sind zu Schlitzen zusammen zusammengekniffen und sein Mund nur ein schmaler Strich. „Ich habe dich nicht dazu gezwungen bei mir wohnen zu bleiben. Also verhalte dich nicht so, als ich das getan hätte.“
Jetzt werde auch ich sauer. „Und du denkst, was du getan hast wäre fair? Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es mir bei der ganzen Sache geht? Oder Mama? Denkst du es wäre einfach für uns damit klar zu kommen, dass wir dir nicht wichtig sind?“ Meine Stimme zittert und meine Augen füllen sich mit Tränen. „Hast du schon mal drüber nachgedacht, was du alles zerstört hast?“

„Joy, ihr seid mir wichtig! Meinst du für mich war es leicht, diese Entscheidung zu treffen? Hätte ich mich entscheiden können, wie mein Leben weiter geht, dann hätte ich mich für deine Mutter entschieden. Aber so ist das Leben nun mal nicht. Ich liebe Susanne und dafür kann niemand etwas. Ich nicht, deine Mutter nicht und Susanne auch nicht.“

„Warum sind wir dann gestern ins Aurora gegangen? Das war Mamas Lieblingsrestaurant und das weißt du. Warum musstest du mir das antun? Wie soll ich dort fröhlich sitzen, wenn ich mit ansehen muss, wie du mit dieser billigen Susanne rumalberst, in Mamas Lieblingsrestaurant?“

„Ich kann dich ja verstehen, aber wenn du die Dinge nicht so akzeptieren kannst, wie sie sind, warum bist du dann hiergeblieben? Du machst alles kaputt“, brüllt er mich an.

Ich sehe in fassungslos an. „Ich mache alles kaputt “, frage ich leise. „Ich bin hier, weil du mein Vater bist und ich nicht möchte, dass du uns vergisst.“ Ich drehe mich um und geh in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Sofa fallen lasse und die Wand anstarre. Ich mache alles kaputt.

Die Tür fällt ins Schloss und meine Ohren werden mit dröhnender Stille gefüllt.

„Hallo?“ Wer ist das? Das Geräusch von Schuhe, die in die Ecke getreten werden. Schritte. „Hallo?“ Meine Tür geht auf. „Oh, ich hab mich schon gewundert, dass keiner da ist.“ Ich drehe den Kopf. Lukas. „Alles ok bei dir?“ „Verschwinde“, versuche ich zu sagen doch ich ich bekomme nur ein heiseres Krächzen heraus, dessen Bedeutung kaum zu verstehen ist. Lange bleibt Lukas dort in der Tür stehen und sieht mich an. Ich drehe meinen Kopf wieder weg und gucke aus dem Fenster. Das nächste was ich höre sind Schritte. Aber sie kommen auf mich zu und nicht von mir weg.
Lukas setzt sich neben mich aufs Sofa. Nicht nahe, sondern mit einem großen Abstand, trotzdem fühle ich mich in eine Ecke gedrängt. „Was willst du?“

„Wenn ich dir irgendwie helfen kann...“
„Ja, du kannst mir helfen. Indem du deine Mutter nimmst und mit ihr nach Kanada oder sonst wohin auswandert“, meine Stimme klingt gereizt.
„Ich weiß, wie´s dir geht. Aber es bringt nichts uns die Schuld dafür zu geben, weil wir nun mal nichts dafür können.“
„Wenn du hier her gekommen bist um mir eine Moralpredigt zu halten, dann kannst du gleich wieder gehen. Ich will nichts von dir, ok? Lass mich einfach in Ruhe!“
Er sieht mich noch einen kurzen Augenblick an. Dann geht er aus meinem Zimmer und schließt die Tür hinter sich.
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